Erste scheidet wieder früh aus

Eigentlich hatte man sich in diesem Jahr auf die Fahnen geschrieben im Pokalwettbewerb zu überwintern. Nach der 4:2 Niederlage beim FC Eisenhüttenstadt II musste man nun aber erneut ein frühes Ausscheiden in Kauf nehmen.

Schon vor der Partie war klar, dass man mit dem aktuellen Spitzenreiter der Ostbrandenburgliga nicht unbedingt ein einfaches Los gezogen hatte. Dazu kam, dass man selber mit argen Personalsorgen zu kämpfen hatte. „Wir hatten keinen etatmäßigen Torwart an Bord, gesundheitlich angeschlagene Spieler in der Startelf und Spieler der zweiten Mannschaft auf der Bank um den Kader aufzufüllen“ umschrieb Co-Trainer Christian Wegner die Situation nach dem Spiel. „Wir sind trotz allem enttäuscht und wollten auch in dieser schwierigen Situation keine Ausreden gelten lassen. Die Jungs haben kämpferisch alles rein geworfen. Der Sieg der Hausherren geht aufgrund der Spielanteile aber in Ordnung auch wenn wir bei allen Gegentreffern mächtig Schützenhilfe leisten“ zieht Trainer Steven Kanitz dann noch Bilanz.

Mit dem Anpfiff wurde deutlich, dass die Hausherren über einen Kader verfügen, der jetzt schon landesklassetauglich ist. Über Kapitän Menzel und Innenverteidiger Richter, sowie über die Mittelfeldstrategen Walther und Becker zogen die Hausherren ihr Spiel äußerst variabel auf. Diagonalbälle auf die Außenbahnen oder direktes Spiel durch das Zentrum – die Hüttenstädter hatten beiden Mittel im Repertoire. Doch so gefällig die Hausherren auch agierten echte Torgefahr wollte nicht entstehen und so verlebte „Aushilfskeeper“ Sebastian Juhre eine ruhige Anfangsviertelstunde. Die erste echte Prüfung bescherte ihm ausgerechnet der in die Innenverteidung gerückte Oldie Christian Wegner. Er fälschte einen Flankenball von Thiele so unglücklich ab, dass er sich über Juhre hinweg zum 1:0 in die Maschen senkte (17.). Kurz darauf hätte Thiele sogar erhöhen müssen. Nach Flanke von Methfessel knallte Keeper Juhre mit Hüttenstadts Stürmer Anders aneinander. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus und der Abpraller blieb 10 Meter vor dem Tor genau vor Thiele liegen der den Ball aber weit über den Kasten donnerte (20.). Ähnlich aussichtsreich kam Christian Kamp nach schnörkellosem Konter zum Abschluss. Auch er bugsierte das Leder weit über das Tor und übersah zudem den mitgelaufenen Youngster Jonas Koch (25.). Eisenhüttenstadt blieb spielbestimmend tat sich aber in der Folge schwer die nun immer sicherer agierende Wriezener Defensive zu überwinden. Kurz vor der Pause setzte Florian Pekrul einem langen Ball nach und wurde von Menzel im Strafraum zu Fall gebracht. Den fälligen Elfmeter verwandelte  Waldemar Zeiser sicher zum 1:1 Pausenstand (41.)

Der zweite Durchgang begann dann mit einer echten „Slap-Stick-Einlage“ der Blau Weissen. Ein langer Ball der eigentlich sichere Beute der Innenverteidigung hätte sein sollen entpuppte sich als wahres Kuckucksei. Wegner und Baatz semmelten am Ball vorbei und zu allem Überfluss kullerte dieser, dem sonst sicher agierenden Juhre durch die Hosenträger. Profiteur war Hüttes Becker der den Ball nur noch über die Linie drücken musste (46.). Am Spielgeschehen änderte sich auch danach nichts. Wriezen versuchte aus einer kompakten Defensive heraus Konter zu fahren ließ es aber oft an Präzision vermissen aber auch die Hausherren hatten in der Folge trotz Überlegenheit kaum echte Einschussmöglichkeiten. Einige Schüsse aus der zweiten Reihe wurden sichere Beute von Keeper Juhre.

Die Schlussphase der Partie hatte es dann noch einmal in sich, denn Wriezen versuchte nun die defensiven Fesseln etwas zu lösen was dem Gastgeber Räume für Konter eröffnete. Becker spielte Anders mustergültig frei der auf dem Weg zum Tor noch von Christian Kamp abgefangen wurde. Obwohl Kamp den Ball traf, wertete Schiedsrichter Schwarz die Situation als Foulspiel und gab Strafstoß. „Eine knifflige Entscheidung für den Schiedsrichter da beide Spieler in diesem Moment enormes Tempo gehen“ bewertete Oldie Wegner die Situation nach dem Spiel. Es half nichts und Richter legte sich das Leder auf dem ominösen Punkt zurecht. Juhre streckte sich nach Kräften bekam die Hand zwar an aber nicht mehr hinter den Ball und so trudelte dieser zur vermeintlichen Vorentscheidung in die Maschen (80.). Der Treffer weckte aber noch einmal die Lebensgeister der Blau Weissen und Weber hätte aus Nahdistanz direkt verkürzen können. Jonas Koch machte es kurz darauf besser und schob nach Zuckerpass vom kurz zuvor eingewechselten Christian Heinze zum 2:3 ein (85.). Es keimte wieder Hoffnung auf und nach einem Will-Freistoß aus 25 Metern Torentfernung hatte man den Torschrei bereits auf den Lippen. Keeper Stemmler parierte aber glänzend und blieb auch im Nachschuss Sieger gegen Zeiser für den der Winkel einfach zu spitz wurde (87.). Im Gegenzug fiel dann die endgültige Entscheidung als Baatz den eingewechselten Dukaan im Strafraum zu Fall brachte und den zweiten Elfmeter gegen Blau Weiss verursachte. Duncan Kaiser verwandelte sicher und stellte so den 4:2 Endstand her (89.).