Der Ex-Wriezener Jens Lehmpfuhl beerdigte alle Blau Weißen Pokalträume fast im Alleingang. Mit einem Treffer (72.) und einem an ihm verursachten Elfmeter (90.) den Brutschin verwandelte war er maßgeblich am Erfolg seiner SG Bruchmühle beteiligt. Von Beginn an entwickelte sich auf schwierigem Untergrund eine intensive aber zu keiner Zeit unfaire Partie. Rassige Zweikämpfe und hohe Laufbereitschaft prägten auf beiden Seiten das Bild. Optisch erspielte sich die Elf von Trainer Mario Will ein leichtes Übergewicht. Dennoch haperte es hüben wie drüben an zündenden Ideen so, dass echte Torgelegenheiten eher Mangelware blieben. Zwei Treffern von Paul Stiehm (20.) und Christian Wegner (25.) wurde wegen Abseits die Anerkennung verwehrt. War die Abseitsstellung von Passgeber Christian Wegner beim ersten Treffer noch fragwürdig stand Paul Stiehm wenig später bei seinem Abspiel auf Wegner beim vorangegangenen Pass jedoch klar im Abseits. Die größten Möglichkeiten ergaben sich auf beiden Seiten nach Standardsituationen. Zunächst verwehrte der Pfosten einem Will-Freistoß den Weg ins Tor. Auf der anderen Seite köpfte Brutschin nach Eckball von Finow wuchtig auf das Wriezener Gehäuse. Hier klärte Krüger auf der Linie.
Der zweite Spielabschnitt startete mit einer guten Möglichkeit durch Christian Kamp. Abermals war ein Freistoß von Will vorausgegangen den Kamp dann per Kopf nicht im Gästetor unterbringen konnte. In der Folge verlor das Spiel des Gastgebers immer mehr an Präzision und auch physisch baute die Mannschaft von Trainerduo Will und Kanitz ab. „Unter der Woche kämpfte ein Großteil der Mannschaft mit einem Magen-Darm-Infekt. Das soll nicht als Ausrede herhalten aber es erklärt vielleicht warum kurz nach Wiederanpfiff die vorher gezeigte Laufbereitschaft nicht mehr abgerufen werden konnte“ erklärte Wriezens Coach. Bruchmühle wirkte nun wacher und näherte sich dem Torerfolg nun schrittweise an. Zunächst hämmerte Lehmpfuhl das Leder aus Nahdistanz über das Dreiangel und nach einem der zahlreichen Eckbälle bugsierte Routinier Oliver Zimpel den Ball per Kopfballaufsetzer an den Querbalken. In der 72. Spielminute wurden die Gäste dann belohnt. Nach einem Einwurf reichte eine einfache Ballstafette über Kühnel und Brutschin aus, um Torjäger Lehmpfuhl in Position zu bringen. Diesmal zeigte Lehmpfuhl seine ganze Klasse und platzierte den Ball unhaltbar im unteren Toreck zur Führung seiner Mannschaft.
Wriezens Kicker wirkten in der Folge ideenlos und vermochten es nicht mehr die Bruchmühler Defensive in Verlegenheit zu bringen. Lediglich Maximilian Gehrke besaß per Flugkopfball aus spitzem Winkel eine Möglichkeit das Ergebnis auszugleichen. Fast mit dem Schlusspfiff nutzen die Bruchmühler dann einen Wriezener Ballverlust, um die Entscheidung herbei zu führen. Brutschin passte auf Lehmpfuhl der dann zunächst durch Wriezens Keeper Andreas Elischer per Foulspiel an der Vorentscheidung gehindert wurde. Statt der von vielen erwarteten roten Karte beließ es der im gesamten Spielverlauf souverän agierende Schiedsrichter Stephan Schindler bei Gelb, wohl auch weil Bruchmühles Altmeister Christian Brutschin ein gutes Wort beim Unparteiischen einlegte. Als Brutschin wenig später den fälligen Strafstoß ausführte war es dann aber vorbei mit der zuvor offenbarten Nächstenliebe, denn er verwandelte gewohnt sicher und sicherte seiner Elf damit endgültig den Einzug in die nächste Pokalrunde.